Thüringer Gipfel

Die schönsten Wanderungen und Radtouren in Thüringen

Fahrradtour zu den Erfurter Seen

Diese ca. 35km lange Fahrradtour führt ohne größere Steigungen vom Hauptbahnhof Erfurt in die nördlich der Stadt gelegene Seenlandschaft. Diese Seen lassen sich am besten mit dem Fahrrad erkunden. Bei schönem Wetter laden verschiedene Plätze zum Baden ein. Entlang des Weges liegt auch das Freibad Stotternheim. Aber auch historische Plätze auf Luthers Spuren können wir besuchen. Lassen Sie sich überraschen.

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Eine einfache Karte können Sie auch kostenlos herunterladen (Freizeitkarte Erfurter Seen). Auf dieser Seite gibt es auch weitere Informationen zum Radfahren und Wandern an den Erfurter Seen.

Download der Strecke als gpx oder kml Datei.


Anreise: Die Fahrradtour beginnt am Hauptbahnhof Erfurt. Die Anfahrt erfolgt am besten mit dem Fahrrad oder der Bahn. Der Busbahnhof liegt ebenfalls in direkter Nähe. Bei einer Anreise mit dem Auto sollte man dieses am besten auf einem der P+R Parkplätze außerhalb der Stadt abstellen und das letzte Stück mit den Fahrrädern zurücklegen.

Vom Hauptbahnhof aus folgen wir zuerst entlang der Bahnhofsstraße der Ausschilderung des Geraradweges in Richtung Gebesee. Bei der Filiale der Deutschen Bank biegen wir hinter dem Juri-Gagarin-Ring links zur Augustmauer ab. Wir folgen gleich die nächste Straße nach rechts der Mühlgasse. Wir kreuzen den Anger und folgen der Borngasse zur Schlösserstraße. Dieser folgen wir nach links und kommen so zum Fischmarkt mit dem Erfurter Rathaus. Wir fahren hinter dem Rathaus nach rechts in Richtung des Benediktsplatzes mit der Krämerbrücke. Diese können wir allerdings am besten bewundern, wenn wir der kleinen Gasse vor der Krämerbrücke nach links folgen. Wir kommen zu einem kleinen Platz mit der Mikwe und einem freien Blick auf die Krämerbrücke.

Krämerbrücke

Eine Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad welches zur spirituellen Reinigung des Körpers verwendet wird.
Quelle: Wikipedia Eintrag Mikwe.

Wir bleiben am linken Ufer des Breitstroms (Gera) und folgen der Kreuzgasse zum Kreuzsand. Auf der rechten Seite sehen wir ein interessantes Gebäude, welches zur Hälfte über der Gera schwebt. Dieses ist die Studentenburse.

Die Studentenbursen diente mittellosen Studenten der Universität Erfurt als Unterkunft. Auch Martin Luther soll nur unweit davon in einer ähnlichen Unterkunft, der Georgenburse, gewohnt haben.

Studentenburse

Wir folgen der Stundentengasse zur Dreifaltigkeitskapelle und der Alten Universität von Erfurt.

Tor der alten Universität

Die Stadt Erfurt erhielt 1379 die erste Gründungsurkunde eines Papstes in Deutschland. Damit wäre sie die älteste Universität Deutschlands. Allerdings führte diese Urkunde nicht zu einer Universitätsgründung da sie vom Pabst Clemens VII in Avignon ausgestellt wurde. Die Stadt Erfurt gehörte zum Mainzer Erzbischhof welcher auf Seiten des Pabstes Urban VI in Rom stand. Damit konnte die Universität erst nach einer Genehmigung durch Pabst Urban aus dem Jahre 1389 gegründet werden. Damit erfolgte die Aufnahme des Lehrbetriebs nach Heidelberg (1386) und Köln (1388) als dritte Universität in Deutschland.
Quelle: Wikipedia

Weiter geht es durch die Michaelisstraße. Immer dem Geraradweg folgend verlassen wir den Altstadtkern von Erfurt und kommen vorbei an den Moritzhöfen zum Venedig von Erfurt. Hier überqueren wir den Breitstrom und fahren zwischen den beiden Geraarmen weiter in Richtung Norden. Immer der Gera folgend kommen wir durch das Andreasviertel in den Norden von Erfurt.

Aktuell gibt es auf Grund einer Brückenbaustelle eine Umleitung des Geraradwegs in der Nähe der Auenhöfe. Diese führt über die Adalbertstraße in den Nordpark.

Im Nordpark passieren wir das Freibad. Kurz dahinter überqueren wir erneut die Gera und folgen ab jetzt deren rechten Ufer. Durch den Fuchsgrund und vorbei am Tiergarten kommen wir in das Andreasried mit der Radrennbahn.

Die Radrennbahn im Erfurter Andreasried gilt als die älteste heute noch in Betrieb befindliche Radrennbahn der Welt. Die Anfänge der Radrennbahn gehen bis in das Jahr 1884 zurück.
Quelle: Deutschlands älteste Radrennbahn aus der Reihe Denkmale in Erfurt von Dr. Steffen Raßloff

Wir kommen in ein großes Parkgebiet entlang der Gera im Erfurter Norden. Dieses wird als Teil der Bundesgartenschau 2021 gerade weiter saniert.

Auch in diesem Bereich gibt es auf Grund der Bauarbeiten lokale Sperrungen, die aber ohne größere Probleme entlang der Beschilderung umfahren werden können.

Geraufer

In Gispersleben wurde das Heizkraftwerk bereits zurückgebaut. Die damit entstandene Brache soll für die Buga 2021 begrünt werden. Details zu den Plänen finden sie unter Nördliche Geraaue auf den Seiten der Stadt Erfurt zur Buga 2021.

Vorbei an einer Kleingartenanlage passieren wir weiter dem Geraradweg folgend den Kilianipark. Hinter der Vitikirche lädt die Eisdiele zu einer kurzen Pause ein. Weiter geht es durch die Sebnitzerstraße und die Gisbodusstraße. Vorbei an einer weiteren Kleingartenanlage verlassen wir Gispersleben und kommen nach Erfurt-Kühnhausen. Dabei fahren wir unterhalb der A71 durch. Das KNV Logistikzentrum ist von weitem zu sehen. In Kühnhausen verlassen wir den Geraradweg (welcher hier nach links abbiegt) und fahren stattdessen nach rechts in Richtung Mittelhausen.

Wenn wir dem Geraradweg von hier aus folgen kommen wir nach Gebesee. Hier besteht ein Anschluss an den Unstrutradweg. Diese Fahrradtour von der Stadt des Gartenbaus zur Stadt der Rosen ist ebenfalls empfehlenswert.

Wir folgen ca. 500m entlang der Kühnhäuser Straße. Den Radweg, welcher auf der rechten Seite beginnt, ignorieren wir und fahren ab da noch ein kurzes Stück entlang der Straße. An der nächsten Einmündung biegen wir links in die Elxlebener Straße ab. In einer Linkskurve verlassen wir diese Straße nach rechts und folgen mit unseren Fahrrädern dem Schotterweg direkt zu dem ersten See. Der Name “Neuer Kiessee” deutet auf die Herkunft der Erfurter Seenlandschaft durch den Kiesabbau hin. Dieser wird auch heute noch fortgesetzt, so das mit der Zeit weiter neue Seen entstehen werden. Der Neue Kiessee ist durch einen Damm geteilt. Über diesen überqueren wir auf unserer Fahrradtour diesen See. Dieses Teilstück ist nicht asphaltiert und verläuft über unbefestigte Grasflächen. Teilweise ist es auch etwas hügelig.

Damm über den neuen Kiessee

Wir kommen zum Reihersee, welchen wir ebenfalls über einen Damm durchqueren. Dieser ist allerdings breiter als der Damm über den Neuen Kiessee und ein gut befahrbarer Schotterweg. Hinter dem Reihersee fahren wir nach rechts in Richtung zur Landstraße nach Nöda. An der Einmündung folgen wir der wenig befahrenen Straße nach links und kommen nach Nöda.

Straße nach Nöda

Schon von weitem sieht man hinter dem Ort einen kleinen Hügel. Dies ist der Wartberg. Der Name deutet darauf hin, dass hier die Nödaer Warte war. Die Stadt Erfurt hatte zu ihrer Absicherung die Stadt mit Wachtürmen umgeben. Diese sogenannten Warten findet man an verschiedenen Orten. So ist die Bienstädter Warte noch auffindbar. Von der Nödaer Warte ist allerdings nur noch der Flurname erhalten geblieben.

Wenn Sie sich für die Thüringer Burgen und deren Geschichte interessieren, ist das folgende Buch von Michael Köhler empfehlenswert.

Von Nöda aus folgen wir einem sehr schönen Radweg in Richtung Alperstedt. Dieser ist zugleich ein Obstlehrpfad.

Radweg nach Alperstedt

Der Alperstedter See ist ein beliebter Bade- und Naherholungssee.

Alperstedter See

Von Alperstedt aus folgen wir mit unseren Fahrrädern dem Radweg in Richtung Stotternheim. Gleich hinter der Kleingartenanlage folgen wir zuerst der Straße Am Felsenkeller und später An der Klinge zur Schwanseer Straße. Dieser folgen wir ein kurzes Stück stadtauswärts. Hinter den Bahngleisen verlassen wir die Straße nach rechts und folgen dem Weg entlang des Klingesees. Wir fahren mit unseren Fahrrädern weiter geradeaus bis wir auf einen befestigten Weg stoßen. Diesem folgen wir nach rechts. So kommen wir zum Lutherstein.

An dieser Stelle soll sich Martin Luther am 2.Juli 1505 entschieden haben ein Mönch zu werden. Der damalige Student der Rechtswissenschaften war auf dem Weg aus seinem Heimatort Mansfeld in die Stadt Erfurt in der er studierte. In der Nähe von Stotternheim kam er in ein solch heftiges Gewitter, dass er um sein Leben bangen musste. In dieser Notsituation soll er ausgerufen haben „Heilige Anna, hilf! Lässt Du mich leben, so will ich ein Mönch werden.“ Schon am 17.Juli 1505 trat er dann dem Erfurter Augustinerkloster bei und begann seine theologische Ausbildung.
Quelle: „… so will ich ein Mönch werden“: Lutherstein in Erfurt-Stotternheim - Webseite der Stadt Erfurt

Vom Lutherstein aus folgen wir dem Radweg nach Erfurt über Schwerborn. In Schwerborn folgen wir dem Radweg nach rechts und fahren ein kurzes Stück entlang der Ilversgehovener Straße. Der Radweg biegt aber bald nach links ab. Die Mühen der Steigung werden mit einem schönen Ausblick auf Erfurt belohnt. Wir treffen in Nähe der Anschlussstelle Roter Berg auf die B7 welche wir überqueren. Wir fahren entlang der Bunsenstraße und später Salinenstraße wieder nach Erfurt hinein. Weiter geht es über die Paul-Schäfer-Straße und die Eugen-Richter-Straße und die Schlachthofstraße zum Juri-Gagarin-Ring. Diesem folgen wir dann zu unserem Startpunkt, dem Hauptbahnhof Erfurt.